Ein Hund mit römischen Wurzeln
Die Ursprünge des Beagles reichen tief in die Geschichte zurück und führen uns zu den antiken Jagdhunden, die bereits von den Römern verwendet wurden. Der eigentliche Ursprung des modernen Beagles liegt jedoch im England des 19. Jahrhunderts. Hier begannen englische Züchter, eine kompakte, robuste Hunderasse zu entwickeln, die sich durch eine außergewöhnliche Spürnase und Ausdauer auszeichnete – den Beagle.
Die Kreuzung verschiedener Jagdhunde, darunter der Harrier, der Harbinger Hound und andere kleinere Laufhunde, führte zur Entstehung des Beagles. Die Züchter hatten das Ziel, einen Hund zu schaffen, der sowohl agil als auch in der Lage war, sich durch dichtes Unterholz zu bewegen und dabei eine ausgezeichnete Spurverfolgungsfähigkeit beizubehalten. Der Beagle wurde speziell für die Jagd auf Kaninchen, Hasen und andere kleine Tiere gezüchtet.
Während des Züchtungsprozesses wurde besonderes Augenmerk auf die Größe, das Temperament und die Arbeitsfähigkeit gelegt. Der Beagle sollte nicht nur ein effizienter Jäger sein, sondern auch ein angenehmer Begleithund für die ganze Familie. Diese sorgfältige Auswahl und gezielte Zucht führten zu einem Hund, der nicht nur in der Jagd, sondern auch als treuer Hausgenosse brillierte. Dennoch solltest du diese genetisch verankerte Tatsache nicht unterschätzen, wenn du mit einem Beage liebäugelst und daher ein konsequentes Training mit ihm absolvieren, um seinen Jagdtrieb managen zu können.
Heutzutage hat der Beagle einen festen Platz in der Hundezucht eingenommen. Die Rasse wird nicht nur wegen ihrer jagdlichen Fähigkeiten geschätzt, sondern auch aufgrund ihres freundlichen Wesens und ihres charmanten Aussehens. Die Zucht konzentriert sich weiterhin darauf, die besten Eigenschaften des Beagles zu bewahren und gleichzeitig genetische Vielfalt und Gesundheit zu fördern. Der Beagle ist heute nicht nur ein geschätzter Begleiter in vielen Familien, sondern auch ein vielseitiger Partner in verschiedenen Bereichen, von der Spurensuche bis hin zu Hundesportarten.
Training und Umgang mit deinem Beagle
Der Beagle ist ein intelligenter, aber auch eigenständiger Hund, der eine konsequente und liebevolle Erziehung benötigt. Das Training eines Beagles sollte früh beginnen und darauf abzielen, seine natürlichen Instinkte zu lenken und seine Energie in positive Bahnen zu lenken. Auch wenn dein Welpe noch niedlich aussieht, kannst du davon ausgehen, dass er es faustdick hinter den Ohren hat und vor allem eines draufhat: Futter klauen. Und dafür geht er teilweise regelrecht die Wände hoch. Der Besuch einer Hundeschule ist beim Beagle absolut empfehlenswert, vor allem, was seinen Jagdtrieb betrifft, denn: Genetik lässt sich auch beim Beagle nicht verleugnen.
Beagles sind gesellige Hunde und profitieren von einer frühen Sozialisation mit verschiedenen Menschen, anderen Tieren und unterschiedlichen Umgebungen. Dies hilft, problematisches Verhalten im späteren Leben zu minimieren. Da Beagles einen unabhängigen Charakter haben, ist es wichtig, Gehorsamkeit zu fördern. Klare Anweisungen, regelmäßiges Training und positive Verstärkung in Form von Lob und Belohnungen sind entscheidend.
Aufgrund ihres ausgeprägten Jagdinstinkts können Beagles dazu neigen, an der Leine zu ziehen, wenn sie interessante Gerüche wittern. Ein konsequentes Leinenführigkeitstraining ist wichtig, um angenehme Spaziergänge zu gewährleisten und ein Abtauchen im Dickicht zu verhindern. Der Beagle profitiert von einem gutsitzenden Geschirr mit Schleppleine, da ein Freilaufen häufig problematisch sein kann und ein wirklich konsequentes Training erfordert, auch ein GPS-Tracker ist durchaus zu empfehlen bei dieser Hochleistungsnase.
Beagles lieben es zu schnüffeln, und die Förderung ihrer natürlichen Fähigkeiten durch Nasenarbeit, wie zum Beispiel Schnüffelspiele oder das Verfolgen von Fährten, ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch eine gute mentale Stimulation. Auf diese Weise kannst du deinem Beagle nicht nur coole Tricks beibringen, sondern ihn auch mental auslasten. Allerdings solltest du eines bedenken:
Aufgrund ihrer ausgeprägten Geruchssinne können Beagles leicht abgelenkt sein, insbesondere wenn sie draußen sind. Ein konsequentes Training ist erforderlich, um ihre Aufmerksamkeit zu behalten. Zudem sind Beagles manchmal sehr stur, insbesondere wenn sie auf eine interessante Duftspur stoßen. Geduld und positive Verstärkung sind entscheidend, um ihre Aufmerksamkeit zu behalten und ihre Kooperation zu gewinnen. Hier zahlt sich liebevolle Beharrlichkeit aus. In jedem Fall brauchst du Zeit für das Training deiner Fellnase.
Beagles sind energiegeladene Hunde, und wenn sie nicht ausreichend beschäftigt werden, können sie dazu neigen, unerwünschtes Verhalten zu entwickeln. Regelmäßige körperliche Aktivität und mentale Herausforderungen sind wichtig, um ihre Energie zu kanalisieren. Ob wandern, Canicross oder Trailen- Beagles sind nahezu unerschöpflich. Bedenke aber, dass ihr Aktivitätspegel steigt, je mehr du mit ihm unternimmst und es sein kann, dass er dieses Level, zu Recht, auch einfordert. Falls dich das Thema interessiert, könntest du dich mit deiner Fellnase einer ehrenamtlichen Rettungshundestaffel anschließen- denn hier wird dein Vierbeiner entsprechend seiner Bedürfnisse gefördert und gefordert. Meist findest du diese Staffeln bereits im Internet und triffst auf freundliche Organisationen, die sich immer über Zuwachs freuen.
Beagles haben eine ausgeprägte Stimme und können dazu neigen, viel zu bellen. Ein gezieltes Anti-Bell-Training kann helfen, übermäßiges Bellen zu kontrollieren. Auf diese Weise fordern sie dich unter anderem auf und machen ihrem Unmut Luft. Einen Beagle solltest du in Erwägung ziehen, wenn du sicherstellen kannst, dass du und deine Familie sportlich unterwegs seid und ein regelmäßiges Training in der Hundeschule gewährleistet ist. Abgesehen davon ist der Beagle äußerst verfressen und durchaus in der Lage, über Tische und Bänke zu klettern, um an einen Keks zu gelangen. Daher solltest du dieses Thema im Hinterkopf bewahren und entweder daran oder damit arbeiten, denn das sogenannte „Futtertreiben“ ist häufig Bestandteil des Hundetrainings und kann dieses entsprechend positiv fördern.
Die Gesundheit des Beagles
Im Allgemeinen ist der Beagle eine robuste Hunderasse, aber wie bei vielen Rassen können auch Beagles bestimmten genetischen Defekten und gesundheitlichen Problemen ausgesetzt sein, auf die du einen Blick werfen solltest. Gerade im Welpenalter solltest du bereits das sogenannte „Medical Training“ mit deinem Liebling üben. Darunter versteht man das spielerische „Untersuchen“ von Ohren, Maul, Pfoten, usw. Auf diese Weise hast du es später etwas einfacher, sollte wirklich mal ein Notfall eintreten.
Aufgrund ihrer hängenden Ohren sind Beagles anfällig für Ohrenentzündungen. Es ist wichtig, die Ohren regelmäßig zu überprüfen, sie sauber zu halten und auf Anzeichen von Infektionen zu achten. Dazu eignet sich unter anderem unsere Lebermoos Spülung gut, die du einfach tropfenweise in die Ohren gibst, sie einreibst und dein Hund sie danach einfach ausschüttelt. Wattestäbchen solltest du besser nicht im Hundeohr benutzen, weil das Risiko einer Verletzung zu groß ist.
Abgesehen davon, neigen Beagles wie erwähnt zum schlemmen. Daher können sie durchaus übergewichtig werden, meist häufiger, wenn sie kastriert sind und dadurch Gelenkprobleme, aber auch Diabetes entwickeln. Deswegen solltest du auf ein vernünftiges Bewegungsprogramm und eine ausgewogene Fütterung achten.
Beagles können an verschiedenen Augenproblemen leiden, einschließlich Katarakten und Glaukomen. Regelmäßige tierärztliche Augenuntersuchungen können dazu beitragen, solche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, aber meist erkennst du bereits selbst, dass etwas nicht stimmt, wenn du deine Fellnase aufmerksam beobachtest.
Epilepsie kann bei Beagles auftreten, und zu wiederkehrenden Anfällen führen. Wenn dein Plüschkopf dazu neigt, solltest du auf jeden Fall tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und auch das Futter überprüfen. Wir beraten dich hierzu gerne, da wir die Erfahrung gemacht haben, dass du diese Anfälle über ein ausgewogenes Barf-Menü recht gut in den Griff bekommen kannst.
Wie ihre großen Verwandten neigen auch Beagles zur gefürchteten HD- der Hüftdysplasie, die genetisch veranlagt ist und sich darin äußert, dass die Hüftgelenke nicht richtig ausgerichtete sind, was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen kann. Daher legen wir dir ans Herz, schon im Welpenalter unser ArthroGreen Junior mit zu verfüttern, das über einen hohen Anteil an Grünlippmuschel verfügt, die sich günstig auf den Skelettbau deines Lieblings auswirkt.
Einige Beagles können an genetisch bedingten Muskelerkrankungen leiden, die zu Muskelschwäche und -atrophie führen können und außerdem auch an Allergien leiden, sei es gegenüber Nahrungsmitteln oder Umweltfaktoren. Hautausschläge, Juckreiz und andere allergische Reaktionen können auftreten, die du für gewöhnlich mit Barfen und einem Auschlussprinzip in den Griff bekommen kannst. Wenn du mit der Anschaffung eines Beagles liebäugelst, solltest du dir auf jeden Fall auch die Elterntiere ansehen und unter Umständen eine tierärztliche Ankaufsuntersuchung in Erwägung ziehen.
Auch wenn sich diese „Krankenakte“ sehr umfangreich liest, ist es wichtig zu erwähnen, dass all´ diese Erkrankungen vorkommen könnten, aber nicht zwangsläufig müssen. Mit einem vernünftigen Bewegungsprogramm, einer ausgewogenen Fütterung und einem fürsorglichen Umgang kannst du potentielle Probleme frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten. Auch solltest du ihn regelmäßig von einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker durch checken lassen.
Insgesamt präsentiert sich der Beagle als eine faszinierende Hunderasse, die nicht nur durch ihre charmante Erscheinung, sondern auch durch ihre Vielseitigkeit und liebenswerte Persönlichkeit besticht. Mit seinem ausgeprägten Jagdinstinkt, der fröhlichen Natur und der beeindruckenden Spürnase erobert der Beagle die Herzen von Menschen weltweit. Doch trotz seiner positiven Eigenschaften ist es wichtig zu betonen, dass die Anschaffung eines Beagles gut überlegt sein sollte. Die Bedürfnisse dieser Rasse, sei es in Bezug auf Training, Gesundheitspflege oder Bewegung, erfordern engagierte Hundebesitzer, die bereit sind, Zeit und Aufmerksamkeit in einen wedelnden Begleiter fürs Leben zu investieren.